WLV und NRW-Landwirtschaftsministerium stellen Marktstudie zum NRW-Ökomarkt vor
Die Landwirte in Nordrhein-Westfalen sollen stärker am wachsenden Markt für Öko-Produkte teilhaben. Mit diesem Ziel wollen der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) und das Ministerium
für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MUNLV) des Landes NRW ihre politische Arbeit für den Öko-Landbau forcieren. Beide Organisationen haben heute in Düsseldorf der
Öffentlichkeit eine neue Marktstudie zu den Absatzpotenzialen für Öko-Produkte in NRW bis 2012 vorgestellt.
Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg zog aus den Ergebnissen der Marktstudie folgendes Fazit: „Meine Agrarpolitik ist darauf ausgerichtet, die Wettbewerbsfähigkeit der nordrhein-westfälischen
Landwirtschaft zu verbessern. Da mache ich keinen Unterschied zwischen dem konventionellen und dem ökologischen Landbau. Die Marktstudie zeigt sehr deutlich weitere Potenziale - diese Chancen sollten
unsere Landwirte auch nutzen.“
Aufgabe sei es, so der Landwirtschaftsminister, dafür die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Zusammen mit den Landwirtschafts- und Ökoverbänden sowie der Landwirtschaftskammer sei als erster
Schritt im Sommer eine „Gemeinsame Entwicklungsstrategie zur Stärkung des ökologischenLandbaus in NRW“ vereinbart worden. Zurzeit stehe eine Überprüfung und Anpassung der Förderung ökologisch
wirtschaftender Betriebe an. Eine moderate Erhöhung der Prämien sei denkbar.
WLV-Präsident Franz-Josef Möllers umriss Fragestellung und Ergebnis der Studie in knappen Worten: „Für uns war wichtig, konkrete Empfehlungen zu bekommen, wie wir es schaffen, die Nachfrage nach
Bio-Produkten stärker durch unsere heimischen Bauern bedienen zu lassen. Bisher kommt sehr viel Ware aus dem Ausland, daher bleibt zu wenig Wertschöpfung auf unseren heimischen Betrieben. Ich freue
mich, dass aus der Studie erkennbar wird, an welchen Stellen wir als Bauernverband, aber auch die Verarbeitungs- und Handelsunternehmen ansetzen müssen, um die sich bietenden Marktchancen besser zu
nutzen.“
Die Autoren der Studie schätzen, dass der künftige NRW-Bedarf an Getreide, Obst, Gemüse, Milch und Fleisch aus ökologischer Produktion nur durch eine erhebliche Ausdehnung der ökologisch
bewirtschafteten Fläche in Nordrhein-Westfalen gedeckt werden kann. Dabei wurde im Rahmen der Studie vereinfachend angenommen, dass die Nachfrage nach Ökoprodukten vollständig aus
Nordrhein-Westfalen und angrenzenden Gebieten gedeckt wird. Bis zum Jahr 2012 müssten danach ca. 43.000 Hektar zusätzlich umgestellt werden.Im Vergleich zum Jahr 2007 würde dies eine Ausdehnung der
ökologisch bewirtschafteten Flächen in Nordrhein-Westfalen um ca. 80 Prozent bedeuten.
Die Marktstudie „Öko-Absatzpotenziale in NRW bis 2012“ wurde Anfang des Jahres vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband in Auftrag gegeben. Ihre Umsetzung erfolgte mit Unterstützung des
MUNLV und wurde durch die Stiftung Westfälische Landschaft gefördert. Ziele der Studie waren es, Absatzpotenziale für Öko-Produkte abzuschätzen und erste Hinweise zu geben, wie eine bessere
Versorgung des regionalen Marktes mit Erzeugnissen aus heimischer Produktion erreicht werden könnte.
Pressemitteilung des WLV zur Studie vom 1.10.2008
Pressemitteilung des MUNLV zur Studie vom 1.10.2008